Wenn das Unterhaus Fußballmärchen schreibt

Es war einmal eine Fußballlegende, die im Sommer 2024 mit über 40 Jahren ihre Karriere noch einmal um eine Saison verlängerte. Der Herbst war mit vier Treffern und Platz 3 in der Tabelle durchaus erfolgreich, im Frühjahr wollte aber einfach kein Treffer mehr gelingen. Es kam dann das letzte Heimspiel, viele ehemalige Teamkollegen, Weggefährten, Freunde, Fans und Familienmitglieder waren gekommen und wollten ihr Idol noch einmal spielen und jubeln sehen. Und alle, die an diesem Samstag vor Ort waren, werden sich wohl noch lange an die Ereignisse dieser Partie erinnern.

Hälfte Eins:

Personell musste Thomas Mühlparzer kleinere Änderungen vornehmen, Nico Wögerbauer fehlte gesperrt, auch Bernhard Timpner stand nicht zur Verfügung. Dafür durfte Stefan Hinterleitner im letzten Heimspiel seiner Karriere noch einmal das Kapitänsamt übernehmen, eine Funktion, die er früher jahrelang ausgeübt hatte. Der Auftakt in die Partie war dann unsererseits nicht nach Maß, Wendelin Wolfmayr kommt im Strafraum an den Ball und zieht ab, der Ball wird noch sowohl von Stefan Schürz und Felix Hofmann abgefälscht, wodurch es für Max keine Abwehrchance gibt. Für unsere Gäste ein wichtiger Treffer, denn die Prihoda-Elf spielt noch um den Klassenerhalt und könnte mit einem Sieg den Fixabstieg vermeiden. In Minute 14 dann die erste Chance und es wäre beinahe ein Treffer der Marke „Traumtor“ geworden, Freistoß von Edhem Seperovic, Idris Sakic legt per Kopf quer und Stefan Hinterleitner probiert den Seitfallzieher, der nur knapp am Tor von Christian Weissenböck vorbeigeht. Eine Minute später dann aber Gänsehaut bei allen Anwesenden, Jakob Pechmann setzt sich nahe der linken Eckfahne stark durch und flankt Richtung zweite Stange, dort lauert Stefan Hinterleitner und trifft per Kopf zum Ausgleich. Sein insgesamt 20. Treffer gegen Vorderweißenbach und sein erster seit seinem Führungstreffer im November 2024 in Katsdorf.

Nach einem Lattentreffer von Alexander Mühlparzer und einer Halbchance von Idris Sakic gehen wir in Minute 30 in Führung. Edhem Seperovic bringt von links einen Eckball, Stefan Schürz kommt am langen Pfosten an den Ball und legt zurück zum freistehenden Jakob Pechmann, der aus ca. 15 Metern den Ball wunderschön ins linke Kreuzeck schießt. Drei Minuten später wurde es dann richtig kitschig und die Lembacher Fans bekamen genau das, was sie sich erhofft haben. Erneut ist Jakob Pechmann der Vorbereiter, dieses Mal bringt er den Ball von rechts Richtung Zentrum, Stefan Hinterleitner erwischt im Rutschen den Ball und legt ihn so an Weissenböck vorbei. Wir führen mit 3:1, auch wenn Vorderweißenbach am Ende der ersten Hälfte wieder etwas aktiver wird, geht die Pausenführung auch in dieser Höhe völlig in Ordnung.

Hälfte Zwei:

In den ersten 15 Minuten gab es kaum Großchancen, eine Situation unsererseits wird wegen Abseits zurückgepfiffen, bei Vorderweißenbach wird ein Abschluss von Ukraine-Legionär Andii Tspoa notiert. In Minute 60 dann die Vorentscheidung in diesem Spiel, nach einem Einwurf von Patrick Schürz kommt Idris Sakic am 5er-Eck an den Ball und knallt den Ball schnörkellos aus spitzem Winkel unter die Latte. Wir bleiben weiterhin das dominierende Team und finden weitere Gelegenheiten vor, ein Schuss von Idris Sakic wird abgefälscht und geht knapp vorbei, einen Schuss von Manuel Schmerda wehrt Christian Weissenböck stark zur Ecke ab. Rund um Minute 77 dann Freistoß-Alarm am 16er, anders als in Julbach zieht dieses Mal Edhem Seperovic anstelle von Stefan Schürz ab und verwandelt zum 5:1. Drei Minuten später ist Vorderweißenbach wieder dran mit dem Toreschießen, wir sind in dieser Szene nicht richtig konzentriert und lassen Andrii Tsopa auf links viel Platz, er läuft alleine auf Max zu und schiebt den Ball elegant vorbei zum 5:2.

Wer bis hierhin noch keine Emotionen gezeigt hat und keine Gänsehaut hatte, der konnte sich in Minute 84 wohl nicht mehr dagegen wehren. Ein Dreifachtausch bei Lembach wurde angezeigt und unter anderem kam Niklas Hinterleitner für Idris Sakic ins Spiel. Stefan hatte dadurch noch die Gelegenheit, für ca. zehn Minuten gemeinsam mit seinem 15-jährigen Sohn in der Kampfmannschaft zu spielen. Eine schöne Geste, von der Stefan nichts gewusst hat, Niklas wurde zu Beginn von Stadionsprecher Reinhard Richtsfeld nicht offiziell als Ersatzspieler vorgelesen und sein Aufwärmprogramm hat er auch soweit es ging unbemerkt vom Spielfeld absolviert. Das Spiel war zu diesem Zeitpunkt schon entschieden, der dritte Treffer von Vorderweißenbach durch Kapitän Thomas Feilmayr per Kopf nach einer Ecke konnte das Hochgefühl nicht mehr trüben, wir gewinnen nach 1,5 Monaten wieder eine Partie und festigen Platz 5 in der Tabelle.

Am Ende standen dann alle aktuellen und ehemaligen Spieler, der Vorstand, das Damenteam und die Nachwuchskinder Spalier für Stefan, seine Frau Eva und Sohn Niklas. Neben Blumen für seine Gattin erhielt Stefan ein Trikot mit seiner Nummer 19, einen Pappaufsteller von ihm mit seinem Statistiken (die aufgrund seiner zwei Treffer noch kurzfristig korrigiert werden mussten) und ein sehr berührendes Video mit Interviews, Bilder und Szenen aus seiner Lembacher Zeit. Das von Daniel Girlinger erstellte Video werden wir auch demnächst online veröffentlichen.

Fazit:

Nicht einmal Hollywood hätte ein besseres Drehbuch schreiben können. Auch wenn es sportlich bei uns um nichts mehr ging, hing sich die gesamte Mannschaft voll rein und wollte Stefan unbedingt ein würdiges Abschiedsspiel vor heimischer Kulisse bescheren. Seine beiden Treffer und die gemeinsame Spielzeit mit Sohn Niklas waren ein mehr als würdiger Abschied vor Heimpublikum und werden wohl noch lange in Erinnerung bleiben.

Reserve:

Arnreit hatte am Freitag vorgelegt, wodurch ein Dreier für unsere Reserve im Kampf um den Vizemeistertitel wieder Pflicht war. Nach wenigen Minuten sah es aber eher bescheiden aus, wir lagen nach einem Doppelpack von Victor Wakolbinger nach acht Minuten mit 0:2 zurück. Unser Sturmduo mit Routinier Christian Anreither und Jungspund Jonathan Altendorfer war in der Folge aber bestens aufgelegt und verwandelte den 0:2 Rückstand bis zur Pause in eine 5:2 Führung. Den Anschlusstreffer erzielte zunächst Jonathan Altendorfer nach Vorarbeit von Adnan Nocic, den Ausgleich erzielt Christian Anreither im Nachschuss, nachdem sein erster Abschluss nach Flanke von Markus Hintringer zu locker ausgefallen war. Der Führungstreffer geht dann nochmal aufs Konto von Christian Anreither, sein Sturmpartner Jonathan Altendorfer setzt entscheidend nach und schnappt sich den Ball von Goalie Jakob Hofer, spielt auf zu Christian Anreither, der den Tormann dann tunnelt. Dem 4:2 ging ein Freistoß voraus wo David Wögerbauer völlig frei steht und angespielt wird, seinen Schuss wehrt Hofer noch ab, Jonathan Altendorfer steht goldrichtig und staubt ab. Vor der Pause dann noch das 5:2, Adnan Nocic bedient Jonathan Altendorfer, sein Schuss geht an die linke Stange, dieses Mal ist es Christian Anreither der abstaubt.

In Durchgang Zwei passierte dann nicht mehr viel, den Schlusspunkt setzt abermals Jonathan Altendorfer in Minute 87. Niklas Hinterleitner spielt am Flügel zu Manuel Kainberger, dieser bringt den Ball zur Mitte, wo unsere Nr. 5 im Vollsprint angelaufen kommt und den Ball ins rechte Kreuzeck schießt. Durch diese Sieg haben wir eine Runde vor Schluss wieder zwei Punkte Vorsprung auf Arnreit und bleiben auf Platz 2 der Tabelle.

Damen:

Unsere Damen waren dieses Mal im Spielesandwich zwischen Reserve und Kampfmannschaft und hatten mit St. Oswald/Fr. die Tabellenvierten zu Gast. Die Gäste waren zwar die Favoritinnen, unsere Ladies wollten aber die erste Landesliga-Saison ebenfalls mit einem Sieg beenden und waren im Hinspiel knapp an drei Punkten dran, als die Partie 2:2 Unentschieden endete. Neben Olivia Brandstetter und Julia Gierlinger stand auch Carolina Stöttner nicht zur Verfügung, die Abwehrchefin war bereits in der Schweiz fürs HLW-Pflichtpraktikum. Und vor allem in Hälfte Eins hätten unsere Damen jede Defensivhilfe benötigt die sie kriegen konnten, denn die Damen aus St. Oswald ließen der Gierlinger-Elf kaum eine Chance. Kristina Danner eröffnet mit einem Weitschuss in Minute 15 den Torreigen, in Minute 29 verwertet Anna Winkler einen Nachschuss, nachdem unsere Torfrau Leonie Gerstl zunächst noch stark abgewehrt hat. Vier Minuten später setzt sich die sehr auffällige Nadine Ecker im Strafraum durch und tunnelt Leonie Gerstl zum 0:3, in Minute 42 verwertet erneut Nadine Ecker, dieses Mal kommt sie nach einer Flanke an den Ball und trifft unhaltbar zum 0:4 Pausenstand.

Gerhard Gierlinger reagierte in der Pause und brachte Alina Mairhofer und Lara Pühringer für Sandra Keil und Julia Kepplinger. Auch im Ligaportal-Liveticker wurde zur Halbzeit ein Wechsel vollzogen, Patrick Schürz begann die Vorbereitung fürs KM-Spiel, wodurch Klaus Draxler den Ticker samt Handy übernahm. Und diese Wechsel zahlten sich aus, in Minute 59 gab es dann den ersten Lichtblick, Johanna Pühringer bringt von rechts den Ball zur Mitte, Gäste-Torfrau Elena Karrer fährt über den Ball und in unmittelbarer Nähe lauerte Lara Pühringer, die nur mehr einschieben musste und ihren ersten Treffer für das Lembacher Damenteam erzielt. Nur kurz darauf schickt Hannah Kiesl Torjägerin Lena Ilk, dieses Mal ist Torfrau Karrer zur Stelle und hat den Ball vor unserer Angreiferin.

Nach dieser kurzen Hochphase unserer Damen übernahmen dann die Gäste wieder mehr das Spiel und es entwickelte sich ein kleines Privatduell zwischen Stürmerin Nadine Ecker und unserer Torfrau Leonie Gerstl. Ständig wird die gefährliche und schnelle Angreiferin von St. Oswald/Fr. gesucht und gefunden, unsere Torfrau hat aber immer wieder die Hand oder das Bein dazwischen und lässt in Hälfte Zwei keinen Gegentreffer mehr zu. Die zweite Hälfte gewinnen unsere Damen somit mit 1:0, leider verhinderte eine schwächere erste Hälfte einen Punktgewinn am letzten Spieltag. Der Endrang Acht in der Tabelle stand bereits vor der Partie fest.

Ausblick:

Ein Spiel ist noch ausständig in dieser Spielzeit und dieses findet auswärts statt. Im Oeppinger Sportpark treffen wir am Samstag, 14. Juni 2025 auf die SPG Oepping/Peilstein. Gespielt wird um 15:00 (Reserve) + 17:00 (KM). Wir freuen uns auf eure Unterstützung beim letzten Spiel dieser Saison!