Freistadt-Fluch hält weiter an
Bei jeder Reise nach Freistadt hat man irgendwie immer die Einstellung „Dort hoin ma jo sowieso nix“ oder „Af den longa Plotz doan ma se imma schwa“ im Kopf. Auch an diesem nasskalten Samstag war die Gefühlslage ähnlich, zu deprimierend ist die historische Bilanz mit zehn sieglosen Spielen in Folge am Freistädter Sportplatz. Tatsächlich kam leider ein elftes Spiel ohne Sieg hinzu, wie zu Saisonbeginn verteilen wir im Spiel einige Geschenke und müssen ohne Zählbares die Heimreise antreten, obwohl in Summe zumindest ein Punkt möglich gewesen wäre.
Hälfte Eins:
Nach drei Spielen mit der identischen Startelf musste sich Chefcoach Thomas Mühlparzer nach Alternativen umsehen, denn Christian Anreither und Jakob Pechmann standen im Holzhaider-Stadion nicht zur Verfügung, zudem fehlte auch Idris Sakic nach seinem Autounfall in der Vorwoche. Diese beiden offenen Positionen in der Startelf übernahmen Jonathan Altendorfer und Sebastian Traxler. Manuel Schmerda kehrte nach Verletzung zurück und nahm zunächst auf der Bank Platz. Lange Zeit war unklar, ob die Partie tatsächlich angepfiffen wird. Nachdem das Reservespiel bereits abgesagt werden musste, befand Schiedsrichter Günter Alesi den Platz aber für bespielbar. Keine fünf Minuten waren auf der Uhr, als der Ball erstmals im Netz zappelte, leider war es das Tornetz hinter unserem Schlussmann Markus Schinkinger, der in dieser Situation entscheidend beteiligt war. Nach einem Missverständnis mit Sebastian Traxler steht Mathias Graser alleine vor dem Kasten und braucht das Spielgerät nur mehr zur Freistädter Führung einschieben. Nach dem Führungstreffer kommen auch wir zu den ersten Abschlüssen, diese sind aber eher für die Autos am Parkplatz hinter dem Tor gefährlich als für Ardel Korkmaz, den Ersatz im Freistädter Tor für den verletzten Alexander Schwingshandl. Dies sollte sich allerdings in Minute 18 ändern, Daniel Zauner behauptet sich stark und bedient im Rückraum den besser positionierten Adnan Nocic, der mit einem Flachschuss ins rechte Eck sein drittes Saisontor erzielt.
Die Gastgeber ließen sich vom Gegentreffer nicht beirren und waren in der Folge etwas besser im Spiel, zwingende Möglichkeiten waren aber zunächst noch Mangelware. Unsererseits ist offensiv Daniel Zauner der auffälligste Mann, der mit zwei Abschlüssen rund um die 30. Minute gefährlich wird. Wenige Minuten trennten uns noch vom Pausenpfiff, als die Heimischen nochmals alles nach vorne warfen. Während eine Großchance der Freistädter in Minute 40 noch vereitelt werden konnte, stellten die Gastgeber eine Minute später auf 2:1. Nach einem schönen Spielzug ist es Edis Salkic, der den Ball sehenswert mit der Ferse ins Tor befördert, das 2:1 markierte gleichzeitig auch den Pausenstand.
Hälfte Zwei:
Die erste personelle Änderung gab es dann in der Halbzeit, nachdem Kirchberg diese Runde spielfrei hatte war es nicht Gregor Mühlparzer, sondern Daniel Pils, der in der Kabine blieb, Stephan Schinkinger kam neu in die Partie. Unsere Jungs setzen in Halbzeit Zwei mit einem Schuss in Minute 49 gleich die erste Duftmarke, noch knapper war es einige Minuten später auf der Gegenseite, nach einem Freistädter Abschluss streift der Ball die Querlatte und geht von dort ins Aus. Zumindest bei den Aluminiumtreffern können wir in Minute 68 ausgleichen, Daniel Zauner trifft nach einem Lembacher Vorstoß die Stange, Assistent Michael Rotter signalisiert aber eine Abseitsstellung. Die Vorentscheidung für die Pavlovic-Elf fällt dann wenige Minuten später, Ausgangspunkt war Comebacker Manuel Schmerda, der Mitte der zweiten Hälfte für Sebastian Traxler eingewechselte wurde. Unser Mittelfeldroutinier spielt einen zu kurzen Rückpass, den sich der ebenfalls wenige Minuten zuvor eingewechselte Maximilian Gutenbrunner schnappt und zum 3:1 verwertet. Nur eine Minute später haben wir Glück, dass die Offensive der Freistädter nicht erneut zuschlägt und auf 4:1 stellt.
Die letzte Chance gehörte in der Nachspielzeit noch unserem Team, nach einer Ecke geht ein Kopfball von Stefan Schürz neben die Stange ins Aus, wodurch es beim 3:1 bleibt. Durch die Niederlage im Holzhaider-Stadion müssen wir die Gastgeber aus dem Bezirk Freistadt auch in der Tabelle wieder vorbeiziehen lassen und tauschen die Plätze, wir liegen nun mit zwölf Punkten auf Rang 10. Schiedsrichter Günter Alesi leistete sich nach der Partie beim Eintragen des Spielergebnisses noch einen kleinen Fehler, indem er eine gelbe Karte wegen Kritik für unsere Nr. 11 Bernhard Timpner eintrug (für ihn wäre es die 5. gelbe Karte gewesen), nach einer Intervention wurde dies aber am heutigen Sonntag noch richtiggestellt und die Karte wurde korrekterweise bei unserer Nr. 77 Daniel Zauner vermerkt.
Fazit:
Auch im elften Spiel in Folge schaffen wir es nicht, drei Punkte aus dem Holzhaider-Stadion mit nach Hause zu nehmen. Wie zu Saisonbeginn verteilen wir bei zwei Toren Geschenke an die Freistädter und müssen uns erstmals seit Ende September nach drei Spielen ohne Niederlage wieder geschlagen geben. In Summe wäre wohl zumindest ein Punkt möglich gewesen, diesen hätten wir auch gut gebrauchen können, denn in der Tabelle schiebt sich alles wieder zusammen. Rang 10 ist aktuell weniger komfortabel als es sich anhört, denn durch die zwei Schweinbacher Siege in den letzten beiden Runden ist der letzte Tabellenplatz plötzlich wieder nur mehr vier Punkte entfernt. Umso wichtiger werden die letzten Spiele des Jahres gegen Oberneukirchen und Schweinbach, um mit einem kleinen Punktepolster zu überwintern.
Reserve:
Die Reservepartie musste witterungsbedingt abgesagt werden, das Spiel wird am Mittwoch, 29. Oktober um 19:00 Uhr in Freistadt nachgetragen.
Damen:
Für unsere Ladies stand das bereit vierte Sonntagsspiel der Saison auf dem Programm und diese mussten ca. 30 km mehr zurücklegen als die Männer, bis sie ihr Ziel, den Sportplatz der Union Ternberg, erreichten. Die Gästedamen haben einen nicht unbekannten Trainer, Christoph Ömer ist zusätzlich als Schiedsrichter im Einsatz und war Spielleiter bei unserer Partie in Freistadt im Jahr 2023, die wir nach einem Unwetter nach 75 Minuten nicht mehr angetreten sind und die schlussendlich strafverifiziert wurde. Personell fehlte dem Trainerduo Gierlinger/Kalischko mit Hannah Kiesl eine Saisontorschützin, zudem waren auch Elisa Hofer, Christina Engleder und Anita Erbler nicht im Kader. Die erste Chance hatten die Gastgeberinnen, Verena Schörkhuber schießt einen Freistoß an die Querlatte, Anna Stellnberger verpasst knapp den Abstauber. Unsere erste Torszene gibt es in Minute 15, im 1 gegen 1 kann sich aber die heimische Torfrau Michelle Haslinger auszeichnen. Während in Minute 24 ein Abschluss von Sarah Pesendorfer noch knapp das Ziel verfehlt, jubeln die Ladies der steyrischen SPG in Minute 34. Julia Hartmann startet den Sololauf und bleibt vor Leonie Gerstl cool und schiebt zur Führung ein. Schiedsrichter Celal Kalok hatte es dann scheinbar auf unser Trainerteam abgesehen, Gerhard Gierlinger sah wegen Kritik die gelbe Karte, Klaus Kalischko wurde die Fahne entzogen, nachdem er aus Sicht des Unparteiischen zu viele Anweisungen an unsere Damen in seiner Funktion als Linienrichter gab.
Der zweite Durchgang beginnt mit einer Chance durch eine Spielerin mit einem klingenden Namen, Lätitia Futterer hatte scheinbar Torhunger und probiert nach Vorarbeit von Julia Hartmann einen Direktschuss, Leonie Gerstl ist aber zur Stelle. Minute 58 war dann einem Abziehbild der Chance aus der vierten Minute, wieder geht ein Freistoß von Verena Schörkhuber an die Querlatte, dieses Mal gibt es aber eine Nutznießerin, Julia Hartmann verwandelt den Nachschuss zum 2:0. Es entwickelte sich eine Phase mit vielen Zweikämpfen, in der wir eine Standardsituation für unser sechstes Saisontor nutzen. Laura Kalischko tritt einen Eckball, dieser findet auf direktem Weg sein Ziel und wir sind in Minute 71 wieder dran. Nach dem Anschlusstreffer entwickelte sich eine hektische Schlussphase, in der unsere Damen noch alles versuchten um den Ausgleich zu erzielen, der Ball sollte an diesem Sonntagnachmittag aber leider kein zweites Mal im Tor der SPG Aschach/Steyr/St. Ulrich/Ternberg einschlagen. Nach der fünften Niederlage in Serie sind unsere Ladies weiterhin auf Rang 10 der Tabelle mit zwei Punkten Vorsprung auf das Schlusslicht aus Linz.
Ausblick:
In wenigen Tagen steht sowohl für Herren als auch Damen das bereits letzte Heimspiel des Jahres auf dem Programm und dass an einem sehr ungewöhnlichen Wochentag für eine Heimpartie. Erstmals seit über sechs Jahren findet ein Herren-Pflichtspiel im Huamabergstadion an einem Sonntag statt und es wartet mit der Union Oberneukirchen ein unangenehmer Gegner, der in den letzten Wochen so richtig in der Liga angekommen ist und im aktuell gesicherten Mittelfeld steht. Gespielt wird am Sonntag, 2. November 2025 um 12:00 Uhr (Reserve) + 14:00 Uhr (KM). Den Schlusspunkt auf unserem Sportplatz setzen für das Jahr 2025 unsere Damen, die im Anschluss um 16:00 Uhr auf die 1b der SPG Wallern/Krenglbach treffen.


