Sieben verflixte Minuten
75 Minuten lang konnte man als Lembacher Fan den Augen fast nicht trauen, wir führen in der Copa Haslana Arena gegen Angstgegner Haslach trotz einiger prominenter Ausfälle nicht unverdient mit 0:2 und sind auf dem Weg zu einem historischen Sieg. Haslach wurde in der Schlussphase stärker und drückte auf ein Tor, diese sollten dann leider auch in dreifacher Ausführung gelingen, wobei zumindest ein Treffer auf einer glasklaren Fehlentscheidung von Schiedsrichter Stephan Bauer beruht.
Hälfte Eins:
Wie so oft beginnt die Einleitung mit Updates zur Personalsituation: Markus Schinkinger und Felix Hofmann fehlten aufgrund privater Termine, Alexander Mühlparzer, Martin Schinkinger, Manuel Schmerda und Stefan Schürz mussten weiterhin verletzt auslassen. Felix Bes debütierte im Tor, Sebastian Traxler kehrte nach kurzer Verletzungspause wieder zur Mannschaft zurück und Patrick Schürz führte unsere Elf erstmals als Kapitän aufs Feld. Es entwickelte sich bereits in der Anfangsphase ein intensiver Derbyfight, in dem wir die ersten Chancen haben. Zweimal wird Jakob Pechmann bedient, beide Male fällt sein Abschluss quasi alleine vor Starlinger zu harmlos aus, auch einen Schuss von Adnan Nocic kann der Haslacher Schlussmann problemlos entschärfen. Die Haslacher werden dann in den Minuten 12, 13 und 19 gefährlich. Einen Querpass von Niklas Hackl entschärft Daniel Pils vor dem einschussbereiten Julian Friedl, ein Schuss von Niklas Hackl rechts im Strafraum geht um Zentimeter an der linken Stange vorbei, in Minute 19 klärt Idris Sakic auf der Linie, nachdem Felix Bes nach einem Lochpass bereits geschlagen war.
Die nächste Phase gehört wieder uns, Treffer gelingt aber vorerst noch keiner. Ein Stangler von Jakob Pechmann findet in Minute 26 keinen Abnehmer, zwei Minuten später kann Starlinger einen Schuss von Bernhard Timpner nur nach vorne abprallen lassen, der Haslacher Moritz Schnölzer entschärft die Situation. In Minute 35 ist der Knoten dann geplatzt, Gregor Mühlparzer bedient vor der Lembacher Ersatzbank mit einem Traumball aus der eigenen Hälfte Daniel Zauner, er nimmt sich das Spielgerät mit und zieht ab, Starlinger war mit den Fingerspitzen noch dran, kann den Treffer aber nicht mehr verhindern. Zwei Minuten später stört Sebastian Straußberger Jakob Pechmann beim Abschluss, wodurch wir mit einer knappen, aber nicht unverdienten Führung in die Kabinen gehen.
Hälfte Zwei:
Gregor Mühlparzer musste aufgrund der Kooperationsspieler-Vereinbarung mit Kirchberg in der Kabine bleiben (eine Regelung, die in dieser Form wohl zu überdenken ist, wenn aufgrund von Personalmangel bei uns ein Spieler zugunsten von Kirchberg in der Halbzeit in der Kabine bleiben muss), Jonathan Altendorfer kam neu ins Spiel. Die erste Chance in Hälfte Zwei haben die Hausherren, nach Ecke vom ebenfalls zur Halbzeit eingewechselten Philipp Eder geht ein Aufsitzer-Kopfball von Leotrim Sylaj neben die rechte Stange. In Minute 57 durfte man als Lembacher Fan dann an ein Derbywunder glauben. Jakob Pechmann spielt den Ball zu Adnan Nocic an die Strafraumgrenze, er zieht schnörkellos ab, der Ball geht in die rechte untere Ecke. Es war der erste Pflichtspieltreffer für unsere KM von Adnan Nocic und wir hatten eine vermeintlich komfortable Führung. Tatsächlich hatten wir in Minute 66 noch ein Freistoßchance durch Daniel Zauner, ab dann stellten wir den offensiven Spielbetrieb aber komplett ein und wurden von einer Haslacher Lawine überrollt. In Minute 67 haut Julian Friedl den Ball am 5er nach einem Hackl-Querpass drüber, drei Minuten später trifft Niklas Hackl nach Direktabnahme von hoher Flanke von Philipp Eder nur die Querlatte. Nach 74 Minuten faustet Felix Bes noch einen Schuss von Julian Friedl weg, eine Minute später nimmt das Unheil seinen Lauf und wir beginnen mit der ersten strittigen Szene. Der Ball wird in den Strafraum gespielt, Felix Bes ist zuerst mit den Händen am Ball, trifft aber keine Sekunde später auch den eingewechselten Florian Hörezeder, Schiedsrichter Bauer zeigt sofort auf den Punkt. Die Meinungen gingen hier weit auseinander, in Summe wohl eine 50:50 Szene, Schiedsrichter Bauer hat sich für Strafstoß entschieden, den Julian Friedl souverän halbhoch rechts verwandelt.
Keine zwei Meinungen gibt es dann wenige Minuten später, Jonathan Altendorfer steht knapp innerhalb des Strafraums und trifft Aron Racz nachweislich nicht (!), weil der ungarische Legionär aber theatralisch zu Boden geht, fällt Schiedsrichter Stephan Bauer auf den billigen Trick herein und zeigt erneut auf den Punkt. Statt gelb-rot wegen Schwalbe (Racz war zuvor schon verwarnt) tritt erneut Julian Friedl an und trifft wieder in die rechte Ecke, dieses Mal per Flachschuss. Die Haslacher hatten fortan klar das Momentum, nur eine Minute nach dem Ausgleich entschärft Daniel Pils mit dem Rücken einen Schuss von Julian Friedl, in Minute 82 ist die Partie dann endgültig gedreht. Philipp Eder führt einen Freistoß aus der eigenen Hälfte aus, Felix Bes kommt aus dem Tor raus, kann im Getümmel den Ball aber nicht entscheidend wegfausten, Julian Friedl lauert genau darauf an der Strafraumgrenze und hebt den Ball gefühlvoll ins Tor, Daniel Pils kommt auf der Linie nicht mehr dran. Zwingende Chancen gibt es dann keine mehr, unsere Personaldecke wird für zumindest nächste Woche erneut dünner, nachdem Idris Sakic nach einem Zweikampf im eigenen Strafraum den Ellbogen eines Gegenspielers in den Nacken bekommen hat und Schiedsrichter Bauer kein Foul gepfiffen hat, kommt es zu einer verbalen Entgleisung Richtung Unparteiischen, die einen Platzverweis zur Folge hatte. Ein Unentschieden wäre schlussendlich gerecht gewesen, Haslach reichen aber sieben Minuten und ein Julian Friedl um drei Treffer zu erzielen.
Fazit:
Mit den ersten 75 Minuten kann man aus Lembacher Sicht definitiv zufrieden sein, wir haben den Haslachern Paroli geboten und waren durchaus verdient in Führung. Wie so oft folgte dann aber ein Leistungseinbruch in der Schlussphase, wo dann auch noch zumindest eine klare Fehlentscheidung vom Schiedsrichter beim zweiten Elfmeter hinzugekommen ist. Genau solche Dinge passieren leider wenn man eher am Ende der Tabelle steht und das Glück nicht auf der eigenen Seite ist. Die Schuld auf den Schiedsrichter zu schieben wäre aber zu einfach, es wurden auch dieses Mal gute Chancen unsererseits vergeben bzw. schaffen wir es heuer einfach nicht, einen Vorsprung aus taktischer und körperlicher Sicht über die Zeit zu bringen.
Reserve:
Coach-Kaltenhuber musste sich krankheitsbedingt abmelden, mit Nico Wögerbauer übernahm diese Rolle ein weiterer motivierter Jung-Coach in unseren Reihen. Bernhard Bötscher half uns dankenswerterweise im Tor aus, Manuel Kainberger kehrte nach Zerrung wieder in die Startelf zurück. Der Tabellenvorletzte schockte uns aber gleich mit einer frühen Führung, Routinier Matthias Engleder spielt nach acht Minuten den Stangler zu Florian Pröll, dieser stellt auf 1:0. Nach einer weiteren guten Gelegenheit durch Florian Pröll macht sich unser Team ab ca. Minute 23 richtig bemerkbar, ein versuchter Seitfallzieher von Dietmar Höfler und ein Schuss von Jonathan Altendorfer aus der Drehung verfehlen aber das Ziel. In Minute 27 bleibt eine Haslacher Doppelchance durch Lukas Bindeus und Florian Pröll ungenützt, beim Rausspielen nach der Pröll-Chance packt Moritz Kohel dann die ganz feine Klinge aus. Er schickt aus der eigenen Hälfte Jonathan Altendorfer, dieser kommt knapp vor dem herauslaufenden Wolfesberger an den Ball, überhebt ihn und und steht dann vor dem leeren Tor und schiebt zum Ausgleich ein. Wir finden immer mehr Chancen vor, Dietmar Höfler vergibt im Sechzehner, einen Freistoß von Manuel Pichler lenkt Wolfesberger über die Latte.
Wenige Minuten vor dem Halbzeitpfiff haben wir dann die Partie gedreht, Jonathan Altendorfer setzt sich im Luftduell mit Keeper Samuel Wolfesberger durch, der Ball liegt dann ein paar Meter vor dem leeren Tor, unser bester Reserve-Torschütze sagt Danke und schnürt den Doppelpack. Im zweiten Durchgang werden zu Beginn Florian Pröll bzw. Moritz Kohel gefährlich, dann passiert bis Minute 76 relativ wenig in den Strafräumen. Auch dort ist der Ball grundsätzlich nicht im Strafraum, Paul Schiffbänker zieht aber einfach mal aus der Distanz ab, der Ball schlägt sehenswert in der kurzen Ecke ein. Zwei Gelegenheiten gibt es in der Schlussphase noch, Jakob Bäuchler wartet unsererseits zu lange mit dem Abschluss wodurch Wolfesberger fangen kann, eine Minute später haut Michael Becker nach einer Flanke den Ball aus aussichtsreicher Position drüber. Schlussendlich eine durchaus gerechte Punkteteilung.
Damen:
Auch bei unseren Damen waren im Vergleich zur Vorwoche einige personelle Änderungen nötig, nicht zur Verfügung standen Caro Stöttner, Julia Gierlinger, Julia Kepplinger und Hannah Kiesl, dafür waren Marlene Schneeberger und Ronja Schlager wieder einsatzbereit, Laura Schinkinger war nach längerer Verletzungspause ebenfalls wieder im Kader und nahm zunächst auf der Bank Platz. Nach zwei frühen Wechseln beim Heimteam, wo einmal leider auch die Rettung anrücken musste, geht der SV Windischgarsten in Minute 36 durch die eingewechselte Bojana Sujeranovic mit 1:0 in Führung.
Unsererseits wird Lena Ilk als die auffälligste Spielerin beschrieben, bei einer Aktion kann sich auch Tanja Stevanovic, die Torfrau der Heimischen, auszeichnen. Der Auftakt in Hälfte Zwei hätte bitterer nicht sein können, nach nicht einmal drei Minuten stellt Anna Kreutzhuber auf 2:0. Wir können dem nichts mehr entgegensetzen, nach einer in der Schlussphase chancenarmen Partie holen die Gastgeberinnen den ersten Saisonsieg bzw. die ersten Saisonpunkte und sind nur noch einen Zähler hinter uns. Die Gierlinger-Elf steht nach dieser Runde auf Rang Neun mit vier Saisonpunkten.
Ausblick:
Gegen Haslach haben wir einen Hattrick kassiert, am kommenden Wochenende verteilen wir einen Hattrick für euch, zumindest in Form von drei Heimspielen hintereinander. Unsere Herren treffen auf St. Oswald/Fr. und spielen am Samstag, 4. Oktober 2025 um 14:00 Uhr (Reserve) + 16:00 Uhr (KM). Unsere Damen setzen um 18:00 Uhr den Schlusspunkt mit ihrem Spiel gegen die SPG Antiesenhofen/Ried/Weilbach. Wir freuen uns auf eure Unterstützung, gemeinsam kann ein hoffentlich perfekter Fußballsamstag gelingen!



