Rabenschwarzer Fußball-Samstag
Erst zum zweiten Mal in den letzten 25 Jahren bereiteten sich unsere Jungs am Samstag auf ein Match in der Copa Haslana Arena gegen den SV Haslach vor. Die Gastgeber gingen mit vier Siegen in Folge ins Bezirksderby, während wir seit dem Osterwochenende und dem knappen 2:1 Heimsieg gegen Katsdorf auf das Punktemaximum warten müssen. Nicht nur die aktuelle Formkurve der beiden Teams, sondern auch die historische Bilanz sprach vor der Partie klar für Haslach, seit deren Aufstieg in der Vorsaison wurden alle drei direkten Duelle von der Heimmannschaft gewonnen. Am gestrigen Samstag ließ man keine Zweifel aufkommen, wer das vierte Aufeinandertreffen in der jüngeren Vergangenheit für sich entscheiden sollte.
Hälfte Eins:
Trotz Empfehlungen den Spielbericht dieses Mal drastisch zu kürzen oder ganz ausfallen zu lassen, gibt es hier eine Zusammenfassung, auch wenn diese fast nur negative Ausführungen beinhaltet. Dies begann bereits in der Vorbereitung auf die Partie, denn unser bester Torschütze Jakob Pechmann musste verletzungsbedingt absagen und fand sich nur als Zuschauer ein. Auch die ersten Chancen gehörten den Gastgebern, ein Abschluss von Marvin Lorenz geht drüber, den anderen wehrt Max stark zur Ecke ab, dazwischen klären unser Schlussmann und Felix Hofmann an der Strafraumgrenze in höchster Not und mit vollem Körpereinsatz. Unsere erste Chance hat Idris Sakic, dessen Schuss vom 16er knapp am rechten Kreuzeck vorbeigeht. Ab Minute 19 führten uns die Haslacher, bei denen Tobias Schauer nicht im Kader war und Julian Friedl nur auf der Bank Platz nahm, dann richtig vor.
Der auffällige ungarische Legionär Aron Racz läuft von links relativ unbedrängt in den Strafraum und zieht aus bereits spitzem Winkel ab, via Max geht der Ball ins Tor zum 1:0. Nach einer Halbchance von Alexander Mühlparzer haben die Haslacher in Minute 24 einen Freistoß auf der linken Seite nahe der Ersatzbänke, Marcel Weichselbaumer verlagert das Spiel auf die rechte Seite zu Niklas Hackl, dieser profitiert, dass sich Patrick Schürz beim Kopfball verschätzt und zieht Richtung Mitte. Den Schuss von Hackl kann Max noch abwehren, der Abpraller landet genau vor den Beinen von Marvin Lorenz, der zum 2:0 abstaubt. Eine Minute später kommt es dann knüppeldick, Felix Hofmann foult im Strafraum Aron Racz, Schiri Viertelmayr gibt unserem Kapitän zurecht die insgesamt fünfte gelbe Karte der Saison und zeigt auf den Punkt. Den fälligen Elfmeter verwertet Leotrim Sylaj halbhoch rechts. Die Köpfe hingen und die Körpersprache ließ schon vermuten, dass wir in diese Partie nicht mehr zurückfinden werden, hier half auch nicht, dass ein Treffer von Bernhard Timpner nach Schmerda-Freistoß in Minute 34 nicht gegeben wurde. Glück hatten wir einige Minute später als Max im 1 gegen 1 Sieger gegen Marvin Getzinger blieb, daher ging es „nur“ mit einem 3:0 in die Kabine.
Hälfte Zwei:
Die beste Phase haben wir dann nach der Pause, Alexander Mühlparzer, Stefan Hinterleitner und Adnan Nocic haben bis zur 70. Minute drei Chancen, die aber entweder drüber gingen oder vom wenig geforderten Haslacher Schlussmann Florian Starlinger entschärft wurden. In unserer stärksten Phase erhöhen die Hausherren auf 4:0, Marvin Lorenz setzt sich auf der rechten Seite durch, tunnelt mit dem Querpass Felix Hofmann, der Ball wird von der Mitte dann weitergeleitet Richtung langen Pfosten, wo Maximilian Hinterhölzl abzieht. Die Kugel geht aufs Tor, Martin Schinkinger will auf der Linie noch mit dem Oberschenkel klären, der Ball war dort wohl bereits hinter der Linie bzw. wertete der Schiedsrichter den Treffer zurecht für den Haslacher Angreifer.
Das einzig erfolgreiche Ereignis passierte dann in Minute 90, Alexander Mühlparzer flankt präzise von rechts in den Strafraum und findet an der zweiten Stange den Kopf von Jakob Bäuchler, der mit dem Kopfball gegen die Laufrichtung von Starlinger sein erstes Kampfmannschaftstor erzielt. Passend zum Spiel setzen die Haslacher aber sofort nach und schicken den eingewechselten Julian Friedl, der nicht lange fackelt und aus ca. 15 Metern Max keine Chance lässt. Gleich darauf pfiff Schiri Viertelmayr ab, wir blamieren uns auf der Copa Haslana und reisen völlig verdient ohne Zählbares nach Hause.
Fazit:
Ein völlig desolater Auftritt im Bezirksderby, der auch einen Tag später noch nicht wirklich erklärbar ist. Die Qualität der Mannschaft ist definitiv vorhanden, kann aber derzeit aus welchen Gründen auch immer nicht abgerufen werden, vor allem die Kampf- und Laufbereitschaft für die Mannschaft fehlt bei einigen Spielern derzeit komplett. Hinzu kommen immer wieder Verletzungen, die aufgrund des in Summe doch dünnen Kaders dann oft nicht kompensiert werden können. Für das Spiel am Freitag gegen den Tabellenführer aus Gallneukirchen ist eine deutliche Leistungssteigerung in allen Mannschaftsteilen nötig, um nicht erneut eine Abfuhr zu kassieren.
Reserve:
Drei Niederlagen hatte unsere Reserve in der bisherigen Saison und die deutlichste und bitterste war die Niederlage im Hinspiel gegen den SV Haslach, als wir uns auf eigener Anlage mit 1:4 geschlagen geben mussten. Diese Schmach wollte die Kaltenhuber-Elf wettmachen und so startete man voll motiviert ins kleine Bezirksderby, musste mit Jonathan Altendorfer und Christian Anreither aber auf die beiden Top-Torschützen der Saison verzichten. Nach einer guten Kopfballchance von David Wögerbauer nach ca. zehn Minuten gehen die Gastgeber in Minute 25 in Führung, Michael Becker kommt halbrechts im Strafraum an den Ball und zieht schnörkellos ab. Bis zur Pause war es noch eine relativ offener Schlagabtausch wo unsere Reserve auch Chancen hatte, Maxi Cristea und Adnan Nocic tauchen in zwei Szenen alleine vor dem Tor auf, finden aber ihren Meister in Schlussmann Wolfesberger.
Nach der Pause war das Spiel oft wenig spektakulär, die Entscheidung passierte in Minute 65, als Routinier Matthias Engleder unseren Keeper Reinhard Perndorfer mit einem Distanzschuss überraschte bzw. ausnutzte, dass er etwas zu weit vor seinem Tor stand. Wir konnten in der Folge nicht mehr nachsetzen und müssen wie im Hinspiel den Haslachern die Punkte überlassen. Dadurch verschlechtert sich unsere Ausgangslage im Kampf um den Meistertitel massiv, denn Tabellenführer Gallneukirchen gewinnt parallel mit 6:1 gegen Katsdorf und hat vier Runden vor Schluss nun vier Punkte Vorsprung auf uns.
Damen:
Bereits die vorletzte Saisonpartie bestritten an diesem Wochenende unsere Damen und die Reise ging in den Bezirk Braunau zur Union Aspach-Wildenau. Personell waren wieder mehr Spielerinnen an Bord als in der Vorwoche gegen Peuerbach, dafür fehlte die mit Knieproblemen kämpfende Kapitänin Lena Ilk, ihre Rolle übernahm Hannah Kiesl. In der ersten halben Stunde hatten beide Teams Torchancen, die Gastgeberinnen waren aber in der Anfangsphase etwas präsenter, konnten unsere Torfrau Leonie Gerstl aber nicht bezwingen. Dies schafften unsere Damen auf der Gegenseite in Minute 35, nach einem Gestochere wird ein Schuss von Julia Kepplinger abgefälscht und die Kugel fällt Laura Kalischko vor die Füße, die aus ca. 20 Metern abzieht und Torfrau Simone Macho überhebt. Bis zur Pause gibt es noch gute Gelegenheiten auf beiden Seiten, die größte Chance hatte dabei Hannah Kiesl, die nach einem Konter das Spielgerät knapp neben das Gehäuse setzt.
Lange Zeit passierte dann wenig Nennenswertes im zweiten Durchgang, ehe unsere Ladies in Minute 74 den Ball nicht entscheidend klären können. Vanessa Auer kommt an den Ball, zieht ab, und trifft zum vielumjubelten Ausgleich. Die Gierlinger-Elf ließ sich nicht beirren und kämpfte sich sofort wieder zurück, in Minute 92 dann aber die große Enttäuschung: Die Gastgeberinnen führen einen Freistoß schnell aus und wir verschlafen diese Situation, Elisabeth Hartl ist alleine vor Leonie Gerstl und lupft den Ball über unsere Torfrau zum 2:1. Kurz darauf war Schluss, die Union Aspach-Wildenau setzt sich in einem engen Spiel mit 2:1 durch, in einer ausgeglichenen Landesligapartie wäre wohl am Ende ein Unentschieden gerecht gewesen.
Ausblick:
Ein sehr entscheidendes Wochenende steht uns bevor, denn in der nächsten Runde treffen wir auf den SV Gallneukirchen und somit auf den aktuellen Tabellenführer der Bezirksliga Nord. Unsere Gäste könnten mit einem Sieg einen großen Schritt Richtung Landesliga machen, unser Team will nach den zuletzt doch sehr enttäuschenden Ergebnissen beim vorletzten Heimspiel der Saison endlich wieder in die Erfolgsspur zurückfinden. Auch das Vorspiel verspricht Spannung, im Reservespiel könnte auch bereits eine Vorentscheidung um den Meistertitel fallen beim Duell Erster gegen Zweiter. Gespielt wird in Lembach am Freitag, 23. Mai 2025 um 17:30 Uhr (Reserve) + 19:30 (KM). Unterstützt unsere Jungs in der aktuell schwierigen Phase!